Donnerstag, 7. Januar 2016

Vom Damaraland zur Serra Cafema oder wie uns die Skorpione gefunden haben...

Auf unserem Weg in den Norden des Landes verbrachten wir zwei Nächte im Damaraland Camp. Schon in der ersten Nacht spürte Ladina ein Tier über ihren Oberschenkel krabbeln, konnte es im Dunkeln aber unbesehen mit der Hand wegschleudern. Ich sagte damals, dass sei bestimmt irgendeine Zykade oder so etwas. Vor unserer zweiten Nacht wollte ich noch etwas lesen, als ich plötzlich etwas meine Wade hinaufkrabbeln spürte. Ich schrie auf, als ich erkannte, dass es ein ausgewachsener schwarzer Skorpion war. Ladina konnte ihn durch einen gezielten Wisch mit ihrem Handtuch von meiner Wade entfernen. Aber den Rest überliessen wir dem Hausdienst. Wir bliesen das "Notfall-Horn" und das Notfallteam rückte sofort mit fünf Personen an und beseitigte das giftige Tier in einem verschliessbaren Glas. Töten darf man Skorpione hier nicht, sie stehen unter Naturschutz.

Wieder mit Ladina allein, meinte ich, dass es extrem unwahrscheinlich sei, dass wir hier noch einen zweiten Skorpion zu Gesicht bekommen. Sie antwortete, dass der ja vielleicht noch ein Geschwisterchen haben könnte. Just in diesem Moment sah ich, wie ein deutlich grösserer, hellbrauner Skorpion an unserem Moskitonetz entlang rasch nach unten krabbelte. Das war für uns beide dann doch zu viel und wir verlangten ein neues Zimmer. Später erfuhren wir, dass diese Skorpione vermutlich in unserem Bettzeug ins Zimmer gekommen waren. Die Wäsche wird jeweils draussen zum Trocknen aufgehängt. Der starke Nachmittagswind bläst die Skorpione jeweils von A nach B. Wir hatten uns also über einen Tag lang die Lodge und das Bett mit diesen ungebetenen Gästen geteilt, ohne sie zu bemerken. Natürlich sind sie giftig, der Schwarze mehr als der Weisse. Für einen Spitalaufenthalt hätte es gereicht. Glück gehabt!


Das Damaraland haben wir aber eigentlich nicht wegen der Skorpione besucht, sondern wegen der Wüstenelefanten. Wir hatten das Glück, eine Herde mit 15 Tieren einen Morgen lang begleiten zu können. Das Spezielle bei diesen Elefanten ist, dass sie etwas grössere Füsse haben, damit sie weniger im Sand einsinken.
 

Vom Damaraland ging es per Kleinflugzeug ganz in den Nordwesten Namibias zum Serra Cafema Camp. Wir hatten abwechselnd die Möglichkeit, im Cockpit zu sitzen. Leider liess mich der Pilot nicht fliegen :-)


Dies ist die Aussicht vom Airstrip zur Lodge (1.5h Fahrt).


Der Kunene Fluss beim Serra Cafema Camp bildet die Grenze zu Angola. Das Camp bestand aus vielen Baumhütten, die Äste gingen jeweils durch die Lodges hindurch. Leider hatten wir auch in diesem Camp wieder zwei Skorpione im Zimmer, einer davon wieder im Bett :-(


Wir haben zwei wunderschöne Bootsfahrten auf dem Kunene-Fluss unternommen. Dies ist ein Blick nach Angola hinüber.

 
In Angola gingen wir zweimal an Land, einmal um einen Sundowner zu geniessen. 
 

Es hatte kleine Krokodile am Flussufer. Sie werden hier bis zu 6m lang. Ein 4m Langes haben wir im Wasser neben dem Boot schwimmen sehen, für ein Foto hat es leider nicht gereicht. Wir glauben, unser Guide hatte etwas Angst (oder konnte im Gegensatz zu uns die Gefahren einschätzen) und fuhr schnellstmöglich davon.


Vom Camp aus unternahmen wir eine Quadbike Tour zu einem nahegelegenen Himba Dorf. Am Anfang war es etwas schwierig, die Quadbike zu steuern. Aber nach etwa einer halben Stunde sind wir beide gekonnt über die Dünen geflitzt. Das hat unheimlich Spass gemacht!


Die Hütten im Himbadorf sind immer kreisförmig um das heilige Feuer herum angeordnet. Dieses brennt jedoch nur, wenn der Dorfälteste mit den Ahnen in Kontakt treten will. Die Himba haben keine Religion sondern einen Ahnenkult. Bei jeder wichtigen Entscheidung werden die Vorfahren um Rat gebeten. Die Himba sind ein Halbnomadenvolk, das heisst, sie haben temporäre und permanete Dörfer, zwischen denen sie hin- und herreisen.

 
Sie leben und kleiden sich immer noch sehr traditionell.
 
 
Da die Himba Selbstversorger sind und von Viehwirtschaft leben, haben sie auch Dörfer in sehr viel fruchtbareren Gebieten. Das saftige Weideland mit den vielen Blumen erinnerte uns fast ein wenig an unsere Heimat.


In diesem Grasland wurde uns ein luxuriöser Lunch serviert. Unser Guide war selbst ein Himba und es war extrem spannend, mehr von ihm über diesen Stamm zu erfahren.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen