Freitag, 18. September 2015

Ein Spaziergang auf dem Meeresgrund - der höchste Salzsee der Welt

Wir waren vier Tage lang in einer bizarren Wildnis unterwegs, ganz im Südwesten Boliviens, nahe an der Grenze zu Chile. Es kam uns manchmal vor wie auf einem anderen Planeten. Interessant ist, dass dieses Gebiet einst ein Binnenmeer war. Das Wasser ist vor vielen Mio Jahren in den Pazifik abgeflossen, der Meeresboden ist ausgetrocknet, das Salz blieb zurück. Deshalb sieht man vielerorts Koralleninseln und Höhlen mit vertrockneten Algen. In diesem Gebiet begegneten wir Anden-Flamingos, Nandus, Vicuñas, Lamas und Viscachas (eine Mischung zwischen Hase und Murmeltier). Ausser den Lamas leben alle diese Tiere wild.


 
 

Es gibt viele verschiedenfarbige, wunderschöne Lagunen. Hier die Laguna colorada, rote Algen sorgen für diese Farbe:


und die Laguna verde auf 4850 m.ü.M:


Wir sind am höchsten Punkt unserer Reise angekommen (5000 m.ü.M.). Es ist saukalt und windig.

 
Wir waren umgeben von Vulkanen und Geysiren:
 

 
Es gibt viele "Steintäler" mit skurrilen Felsformationen:



In der Gegend gibt es immer wieder Präinka-Gräber. Die Toten wurden in der Fötus-Stellung in Grabhügel aus Vulkangestein eingegraben. Teils gab es wertvolle Grabbeigaben aus Silber und Gold.



Der höchst gelegene und grösste Salzsee der Welt (Salar de Uyuni):

(für die M-Cracks: Das Muster sieht aus wie ein Voronoi-Diagramm...)

Im Salzsee gibt es Inseln, die von vielen sehr alten Kakteen bewachsen sind:



Uns ist aufgefallen, dass die einheimischen Aymara uns "Weissen" gegenüber teils sehr kritisch und unfreundlich sind. Wir haben beispielsweise in einem kleinen Dorf den Gemüsemarkt besucht und wollten einen Stand fotografieren. Dies hat die Aymara Frau, welche den Stand unterhielt, so verärgert, dass sie uns wie Vögel verscheuchen wollte. Die Situation ist widersprüchlich, die Aymaras möchten vom Tourismus leben, bauen Strassen und Hotels, mögen aber keine weissen Touristen. Wieso? Seit 500 Jahren wurden die Einheimischen stark unterdrückt, im 16. Jh. teils versklavt. Seit etwa 1990 werden die Rechte der Indianer (Aymara und Quechua) durch die Regierung gestärkt. Jetzt erleben die Weissen im Land (Einheimische und Touristen) teilweise eine umgekehrte Diskriminierung.




2 Kommentare:

Anna'mCara hat gesagt…

Echt genial! Was für Eindrücke ihr da mit uns teilt! 5'000 m.ü.M. ihr seid ja echt krass. Chapeau!! ;-)

Unknown hat gesagt…

Ja, schon. Aber halt eben etwas hoch...

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