Sonntag, 27. September 2015

Mitten im Pazifik

Nach den spannenden, aber doch auch körperlich anstrengenden Wochen in Südamerika können wir uns hier auf Oahu in Hawaii voll entspannen. Wir fahren einen Mietwagen und besuchen damit die auf dieser Insel obligaten Stätten:

Pearl Harbor, Anker der versenkten USS Arizona




Honolulu Downtown
 
 

Hanauma Bay


 



Waimea Valley



mit hawaiianischer Flora



typische Bauweise der alten hawaiianischen Kultur




Ein besonderes Highlight war jedoch unser Abenteuer im Sea Life Park von Oahu. Dort sind wir gleich mit zwei Delfinen schwimmen gegangen. Hier einige Eindrücke davon:



Sonntag, 20. September 2015

La Paz

La Paz ist eine sehr eindrückliche Stadt, die uns gut gefällt. Sie ist topografisch sehr interessant, da sie in ein Tal gebaut ist und die Differenz zwischen dem höchsten und tiefsten Punkt 1000 Höhenmeter beträgt. Die Stadt besitzt seit einem Jahr eine sehr praktische Seilbahn, die die Stadtteile miteinander verbindet.


Es gibt hier einen Hexenmarkt, wo die Aymara unter anderem Zutaten für Zeremonien verkaufen wie z.B. Lama-Föten, die bei einem Haus-Neubau im Fundament vergraben werden. Das soll die Pachamama (Mutter-Erde) wohlwollend stimmen und ihrem Haus Glück bringen.


El Alto ist der höchstgelegene Stadtteil von La Paz (ca. 4000 m.ü.M.). Sie wird Schwesterstadt von La Paz genannt. Dort befinden sich die Armenviertel der Aymara (Foto). Wir trauten unseren Ohren nicht, als unser Führer erzählte, dass hier noch Selbstjustiz praktiziert wird. Wird ein Dieb erwischt, tun sich die Quartierbewohner zusammen, verprügeln ihn und hängen ihn an einem Strassenpfahl oder einer Dachrinne auf oder übergiessen ihn mit Benzin und lassen ihn verbrennen. Und tatsächlich! Wir sahen drei Puppen oder Leichen an den Strassenlaternen hängen. Manchmal sind es zur Abschreckung auch Puppen.


Ganz in der Nähe der Stadt befindet sich das Mondtal. Sehr eindrücklich, denn die Erde hat sich noch nicht vollständig gesetzt, es gibt immer wieder Erosion. So wird dieses Tal noch etwa 20-30 Jahre bestehen und dann flach sein wie die Umgebung.


Heute Sonntag ist es in der sonst so verkehrsdichten Stadt ganz ruhig. Die Menschen gehen auf den Strassen spazieren. Die Stadt steht still, fast alle Läden und Restaurants sind geschlossen. Auffällig ist die hohe Polizeipräsenz. Wieso? Es findet eine nationale Volksbefragung zu einer Verfassungsänderung statt, ob der jetzige Präsident Evo Morales noch eine vierte Amtszeit machen kann. Er ist im Volk, vorallem bei der Unterschicht, sehr beliebt. In Bolivien gibt es einen Abstimmungszwang, wer nicht abstimmt, kriegt grosse Probleme. Damit der Wahlbetrug kleiner ist, darf an diesem Tag niemand Auto fahren.


Zur Gesundheit: Wir hatten in Bolivien dauernd Durchfall. Von der Speisekarte im Restaurant können wir 95% nicht mehr essen. Wir können z.B. kein Salat, kein Obst, keine Fruchtsäfte, kein Gemüse, kein Fleisch, keine Saucen, keine Milchprodukte, möglichst keine Kräuter oder Gewürze und kein Kaffee mehr zu uns nehmen. Was noch bleibt sind Brot, Kartoffel, Reis und Fisch, manchmal noch das Poulet, Tee und Wasser. Und trotzdem wir diese strenge Diät führen, uns mit Kohle und Verdauungspräparaten vollstopfen, haben wir grosse Mühe.

Trotz grossen Verdauungsschwierigkeiten gönnten wir uns ein Abendessen in einem Schweizer Chalet Restaurant. Das Essen war fantastisch (nicht das wir es vertragen hätten). Aber es war trotzdem schön, ein einem Appenzeller-Stübli zu sitzen und für einen Moment lang zu vergessen, dass wir in Bolivien sind. Die Heimfahrt im Taxi war auch ein Erlebnis. Während der abenteuerlichen Fahrt riss der Fahrer immer wieder die Autotüre auf und spuckte hinaus.

Freitag, 18. September 2015

Ein Spaziergang auf dem Meeresgrund - der höchste Salzsee der Welt

Wir waren vier Tage lang in einer bizarren Wildnis unterwegs, ganz im Südwesten Boliviens, nahe an der Grenze zu Chile. Es kam uns manchmal vor wie auf einem anderen Planeten. Interessant ist, dass dieses Gebiet einst ein Binnenmeer war. Das Wasser ist vor vielen Mio Jahren in den Pazifik abgeflossen, der Meeresboden ist ausgetrocknet, das Salz blieb zurück. Deshalb sieht man vielerorts Koralleninseln und Höhlen mit vertrockneten Algen. In diesem Gebiet begegneten wir Anden-Flamingos, Nandus, Vicuñas, Lamas und Viscachas (eine Mischung zwischen Hase und Murmeltier). Ausser den Lamas leben alle diese Tiere wild.


 
 

Es gibt viele verschiedenfarbige, wunderschöne Lagunen. Hier die Laguna colorada, rote Algen sorgen für diese Farbe:


und die Laguna verde auf 4850 m.ü.M:


Wir sind am höchsten Punkt unserer Reise angekommen (5000 m.ü.M.). Es ist saukalt und windig.

 
Wir waren umgeben von Vulkanen und Geysiren:
 

 
Es gibt viele "Steintäler" mit skurrilen Felsformationen:



In der Gegend gibt es immer wieder Präinka-Gräber. Die Toten wurden in der Fötus-Stellung in Grabhügel aus Vulkangestein eingegraben. Teils gab es wertvolle Grabbeigaben aus Silber und Gold.



Der höchst gelegene und grösste Salzsee der Welt (Salar de Uyuni):

(für die M-Cracks: Das Muster sieht aus wie ein Voronoi-Diagramm...)

Im Salzsee gibt es Inseln, die von vielen sehr alten Kakteen bewachsen sind:



Uns ist aufgefallen, dass die einheimischen Aymara uns "Weissen" gegenüber teils sehr kritisch und unfreundlich sind. Wir haben beispielsweise in einem kleinen Dorf den Gemüsemarkt besucht und wollten einen Stand fotografieren. Dies hat die Aymara Frau, welche den Stand unterhielt, so verärgert, dass sie uns wie Vögel verscheuchen wollte. Die Situation ist widersprüchlich, die Aymaras möchten vom Tourismus leben, bauen Strassen und Hotels, mögen aber keine weissen Touristen. Wieso? Seit 500 Jahren wurden die Einheimischen stark unterdrückt, im 16. Jh. teils versklavt. Seit etwa 1990 werden die Rechte der Indianer (Aymara und Quechua) durch die Regierung gestärkt. Jetzt erleben die Weissen im Land (Einheimische und Touristen) teilweise eine umgekehrte Diskriminierung.




Sonntag, 13. September 2015

Die Sonneninsel

Mitten im tiefblauen Titicaca-See liegt die Isla del Sol, die Sonneninsel.


Über einen recht steilen schmalen Weg erreichten wir nach ca. 1h Wanderung unsere Lodge. Dies war unsere Aussicht:



Bereits beim Aufstieg musste ich feststellen, dass ich grössere Schwierigkeiten mit der Höhe hatte als meine Frau. Die Lodge befindet sich auf ca. 4100 m.ü.M. So musste ich also am Abend etwas Sauerstoff tanken.


Am zweiten Tag machten wir unter der Führung unseres ortskundigen Guides eine fünfstündige Wanderung auf der Insel. Dabei konnten wir die geologischen Besonderheiten der Insel in allen Variationen geniessen.


Tektonische Platten:


Zum Schluss gelangten wir zum so genannten Pumafelsen, einer imposanten Felsformation, welche dem Titicaca-See seinen Namen verliehen hat. Titi-Karka bedeutet nämlich auf Aymara Pumafelsen. Für die Inka war dieser Fels sehr heilig.



Waschtag auf der Sonneninsel:


Unser Essen auf der Insel:


Es gibt keine Autos auf der Insel, Esel verrichten die Transportarbeit:


 

Dienstag, 8. September 2015

Puerto Maldonado

Als wir von Cusco her in Puerto Maldonado eingetroffen sind, schlug uns schon beim Verlassen des Flugzeugs eine Hitzewelle entgegen. Die feucht heisse Luft machte uns schon recht zu schaffen. Wie das nachfolgende Foto zeigt, liegt Puerto Maldonado im Amazonasbecken von Peru auf ca. 200m. Die Temperatur betrug bei Tag ca. 35° (gefühlt ca. 42°).


Unsere Unterkunft war eine offene Holzhütte auf Pfählen, welche lediglich mit Moskitonetzen gegen den uns umgebenden Dschungel abgeschirmt war. Dennoch bekamen wir Besuch von einer ca. 15 cm langen Zikade sowie von einer jungen Tarantel, welche es sich über Nacht innerhalb unseres Bett-Moskitonetzes gemütlich gemacht hatte.
 


Am nächsten Tag hatten wir zwei Exkursionen gebucht. Zunächst fuhren wir mit einem Boot zur benachbarten Lodge, wo wir gleich zu Beginn drei verschiedene Affenarten bewundern konnten. Auf einer kleinen Lagune entdeckten wir ausserdem eine interessante Vogelart namens Hoatzine, bei der die Jungvögel noch schwimmen können, dies aber später verlernen und deshalb ertrinken können. Die Einheimischen nannten diese Vögel liebevoll "stinky birds", da ihr Fleisch ungeniessbar sei.



Am Nachmittag standen die 7 Hängebrücken im Canopy Walkway auf dem Programm. Leider hatten wir hier nicht so viel Glück. Wir haben keine weiteren Tiere entdeckt.



Ein weiterer Ausflug ging zum See Sandoval, in dem Riesenotter leben. Leider haben wir sie nicht zu Gesicht bekommen. Doch die Fahrt mit dem Kanu durch den Zugangsfluss und über den See war traumhaft.

 


Insgesamt war der Abstecher ins Amazonasbecken eine sehr spannende Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Dennoch waren wir beide froh, als wir zurück in Cusco wieder eine kühlere und tierärmere Umgebung um uns hatten.

Montag, 7. September 2015

Machu Picchu

Heute war es also endlich soweit. Wir bestiegen in Ollantaytambo unseren Zug namens Vistadome. Dieser führte uns durch eine immer wilder werdende Flusslandschaft - am Ende, als wir nach 1.5 h in Aguas Calientes ankamen, war die Vegetation bereits tropisch. Insbesondere wurden wir zur Begrüssung tüchtig verregnet...


Aber als wir das archäologische Gelände von Machu Picchu zusammen mit zwei anderen Paaren und einem ziemlich kurrligen Führer betreten konnten, hörte der Regen zum Glück gerade wieder auf. Es bot sich uns ein unbeschreiblicher Anblick. Das Gelände übertrifft all unsere Erwartungen, wie die folgenden Fotos zeigen:





Während der Besichtigung wurden wir von unserem Führer abwechselnd zur Eile angetrieben und dann wieder abgebremst (despacio, despacio!). Witzigerweise (zumindest aus Schweizer Sicht) schien sein Lieblingswort Gletscher zu sein. Und tatsächlich hat es hier in der Region gleich deren drei, welche natürlich vor allem für die Wasserversorgung der Inkas eine wichtige Rolle spielten.

Intihuatana - der Stein zeigt die Sonnenwende an
Ausserdem ist Machu Picchu reich an Symbolen. Die Inkas kannten ja keine Schrift. Und so versuchen sich denn Archäologen aus aller Welt an der Deutung der zahlreichen Symbole aus Stein. Beindruckend ist auch die exakte Verarbeitung dieser gigantischen Steinblöcke. Unglaublich, dass dies alles ohne Werkzeuge aus Eisen geschaffen wurde. Man brauchte dazu wohl vor allem seeehr viel Zeit!

Freitag, 4. September 2015

Auf den Spuren der Inka

Las Salinas de Maras - die Salzterrassen von Maras. Die Indianer bewirtschaften die Salzterrassen immer noch gleich wie die Inkas.


Man ist sich nicht sicher, ob die Inka-Anlage Moray eine Stätte religiöser Zeremonien war oder ob die Terrassen zur Akklimatisation von Pflanzen genutzt wurde, da von Terrasse zu Terrasse ein wesentlicher Temperaturunterschied besteht.


Das Inka-Dorf Ollantaytambo, dessen Grundriss sich seit der Inka-Zeit kaum verändert hat. Hier sichtbar der Aufstieg zum Sonnentempel, der aber nicht fertig gebaut werden konnte; die Spanier waren schneller.


Wuscheliges Alpaca...


Bequem: Kirche mit Sofa :-)


Typische Quechua-Frauen auf dem Markt von Pisac